Autor: Jane Austen
Titel: Emma
Sprecherin: Eva Mattes
Verlag: argon
Erscheinungsdatum: 07.10.2011
Länge: 14 h (ungekürzt)
Bewertung: 5 von 5 Sternen
Emma gehört zweifellos zu meinen Lieblingsbüchern. Die Titelheldin wächst in behüteten Verhältnissen im ausgehenden 19. Jahrhunder auf. In dem kleinen Örtchen Highbury nimmt ihre Familie eine hohe Stellung ein. Emma rühmt sich eines gewissen Talents als Kupplerin und Ehestifterin. Doch als sie Harriet Smith unter ihre Fittiche nimmt, beginnt Emmas Leben eine neue Wendung zu nehmen.
Jane Austen schrieb einst, dass Emma wohl diejenige ihrer Heldinen sei, die am unbeliebtesten sein werde. Tatsächlich ist Emma vielen unsympathisch. Ich hingegen hielt Emma schon immer für eine wunderbare Figur. Natürlich hat sie einige negative Eigenschaften. Sie ist teils engebildet und überheblich. Aber sie hat auch ein gutes Herz und ist dazu fähig aus ihren Fehlern zu lernen. Im Verlauf des Buchs macht sie eine Wandlung durch und das ist einer der wichtigen Punkte bei Buchcharakteren. Insbesonders bei solchen Büchern wie diesem, die den Fokus weniger auf die Handlung als auf die Charaktere legen.
Es gelingt Jane Austen auch in Emma wundervoll ein Portrait ihrer Zeit abzuliefern und wunderbare Charaktere zu skizzieren. Mr. Woodhouse mag zwar in vielem etwas schrullig sein, doch macht ihn das zweifellos zu einem sehr erinnerungswürdigem Charakter. Miss Bates besticht insbesondere durch ihre Realitätsnähe. Ich kenne meine eigene "Miss Bates" und kann daher sehr gut mit Emma mitfühlen, wenn sie gerade mal keine Lust hat bei Miss Bates zu sitzen und sich deren neueste Geschichte über Miss Fairfax anzuhören. Unübertroffen ist allerdings Mr. Knightley. Ich muss gestehen, dass er einer der Buchhelden ist, für den ich schwärme, insofern ist meine Meinung über ihn vielleicht nicht völlig unvoreingenommen. Aber Mr. Knightley ist einfach perfekt ohne dabei clichéehaft oder unrealistisch zu wirken (und so etwas kann man bei Buchcharakteren selten sagen). Er ist hilfsbereit ohne dabei eigennützig zu sein. Selbst für Miss Bates und Mr. Woodhouse hat er immer ein offenes Ohr und viel Geduld mit diesen. Und Emma muss sich gelegentlich auch einmal Mr. Knightleys Tadel anhören.
Was die Charaktere angeht ist Emma zweifellos mein Lieblingsbuch von Jane Austen.
Das Leben in Highbury wird von Jane Austen in allen seinen Facetten mit
Höhen und Tiefen dargestellt. Es wird eine Hochzeit gefeiert, die für
Emma gleichzeitig eine gravierende Veränderung bedeutet. Sie muss
zukünftig auf die ständige Anwesenheit ihrer Gouvernante und Freundin
Miss Taylor verzichten, die nun zu Mrs. Weston geworden ist. Es folgen
Kupplerei, abgelehnte Anträge, Flirtereien und Missverständnisse. Da ist einiges an Streit vorprogrammiert, doch es gibt auch viele lustige Szenen.
Dem Argon-Verlag gebührt ein großes Lob dafür, dass er Emma als ungekürztes Hörbuch produziert hat. Die Sprecherin, Eva Mattes, fand ich etwas gewöhnungsbedürftig, als ich sie das erste Mal gehört habe (das war bei Sinn und Sinnlichkeit, ebenfalls vom Argon-Verlag). Mittlerweile habe ich mich an ihre Stimme gewöhnt und finde sie für Jane Austens Romane sogar sehr passend (ob dies nun aber nur an der Gewöhnung liegt, kann ich nicht wirklich sagen).
Emma kann ich nur vorbehaltlos empfehlen.
Übrigens noch ein Film-Tipp hierzu: Die BBC hat das Buch 2009 in einer wunderbaren vierteiligen Mini-Serie verfilmt. Mit Romola Garai als Emma und Johnny Lee Miller als Mr. Knightley. Seite der Serie auf imdb.de
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Monday, 21 January 2013
Saturday, 19 January 2013
Hörbuch Challenge 2013

Manchen Challenges kann man einfach nicht widerstehen. So die von Anne von der Buchkolumne, Sandra von der Büchernische und dem Argon-Verlag ins Leben gerufene Hörbuch Challenge 2013.
Ziel der Challenge ist es im Jahr 2013 monatlich mindestens ein Hörbuch zu hören und zu rezensieren. Wer dies durchhält bekommt vom Argon-Verlag am Ende ein Hörbuch gestiftet. So etwas nenne ich eine absolut unwiderstehliche Challenge. Da mein jährlicher Hörbuch-Konsum die Zahl 12 bei weitem übersteigt dürfte das auch ein äußerst realistisches Ziel sein.
Es trifft sich auch, dass ich gerade heute Morgen das Hörbuch Goldener Sonntag von Garth Nix beendet habe, welches dann wohl als nächstes der Rezension harrt.
Der Argon-Verlag, der mir bereits zuvor positiv durch seine ungekürzten deutschen Produktionen von Jane Austens Büchern aufgefallen ist, ist damit übrigens noch etwas in meiner Gunst gestiegen.
Gehörte Hörbücher:
- Emma (21.01.2013)
Tuesday, 11 December 2012
Rezension: Das Geheimnis der roten Villa

Das Geheimnis der roten Villa von Cristina López Barrio
Meine Bewertung: 2 von 5 Sternen
Auf den Frauen der Familie Laguna lastet ein Fluch, der es ihnen unmöglich macht in der Liebe glücklich zu werden. Vielmehr sind sie alle dazu verdammt wegen der Liebe zu leiden und nur uneheliche Mädchen zu gebähren, die den Fluch forttragen. Sollte ein Mann versuchen das Unglück der Frauen zu verhindern, so wird diesen ein tragisches Schicksal ereilen.
Mit dieser Geschichte ist Clara Laguna aufgewachsen. Sie ist dennoch davon überzeugt, dass sie trotz des Fluches mit ihrem Liebsten glücklich werden kann.
Die Geschichte folgt mehreren Generationen an Laguna-Frauen. Die Prämisse des Buches verheißt gute Unterhaltung und der Schreibsstil der Autorin lässt das Buch angenehm "fließen". Auch an der Sprecherin des deutschen Hörbuchs habe ich nichts auszusetzen.
Was mich jedoch bald zu stören angefangen hat, ist die Tatsache, dass so gut wie jede der Protagonistinen absolut unsympathisch war. Nun könnte man das natürlich damit erklären, dass die Damen einfach alle an einem schweren Schicksal zu hadern haben und ihr Charakter sich daraus erklären lässt. Allerdings hätte jede auch ein anderes Leben führen und so einen besseren Charakter entwickeln können. Insofern sind die Damen mir nicht auf eine verständliche, im Rahmen des Plots nachvollziehbare Art unangenehm aufgefallen.
Diese unangenehmen Charaktere haben mich mehrmals dazu verleitet das Hörbuch einfach aufzugeben. Davon hat mich allein die Tatsache abgehalten, dass ich eine noch größere Abneigung dagegen habe ein Buch nicht zu beenden.
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Thursday, 6 December 2012
Rezension: Lebendige Schatten

Lebendige Schatten von Cornelia Funke
Sprecher: Rainer Strecker
Länge: 10h 5min (ungekürzt)
Erscheinungsdatum: 6. September 2012
Verlag: Oetinger Media
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen
Ich war begeistert von Cornelia Funkes Tintenherz-Büchern. Von dem ersten Buch in der neuen Reihe mit Jacob Reckless war ich jedoch eher enttäuscht. Ich fand es ganz nett, jedoch hat etwas von dem Zauber gefehlt, der mit bei Funkes Tintenwelt so gefesselt hat. Jetzt habe ich auch das zweite Buch in der neuen Reihe als Hörbuch gehört und muss sagen, dass dieses mir besser gefällt als der erste Band.
Die Geschichte setzt dort ein, wo der erste Band aufgehört hat. Zwar ist es Jacob gelungen, seinen Bruder will von dem Feen-Fluch zu befreien, der ihm eine steinerne Haut beschehrt hatte, doch dafür ist nun Jacob verflucht. Die Motte der Fee sitzt auf seiner Brust und wenn sie ihn vier mal gebissen hat, bedeutet dies Jacobs Tod. Deswegen setzt Jacob alles daran eine Möglichkeit zu finden um den Fluch zu brechen. Doch alle Jacob bekannten Mittel schlagen fehl.
Der einzige Hoffnungsschimmer, der ihm noch bleibt, besteht in einer magischen Armbrust, nämlich die Armbrust von Giesmund dem Hexenschlächter. Die Armbrust dieses Magiers soll ganz besondere Eigenschaften besitzen: Sie ist dazu in der Lage mit nur einem Schuss ganze Armeen zu vernichten. Doch wenn sie aus Liebe abgeschossen wird, so soll sie auch dazu in der Lage sein das Leben eines zum Tode verdammten zu retten.
Also macht Jacob sich auf die Suche nach der Armbrust. An seiner Seite die Gestaltwandlerin Fuchs. Um die Armbrust zu finden müssen sie Giesmunds Hand, Herz und Kopf finden und mit seinem Körper wieder vereinen, wodurch Giesmunds Schloss erscheinen soll, in dem sich die Armbrust befindet. Erschwert wird ihre Suche dadurch, dass ein weiterer Schatzjäger auf der Suche danach ist, nämlich ein Goyle, der es sich in den Kopf gesetzt hat Jacob dieses Mal zu schlagen um so zu beweisen, dass er der bessere Schatzjäger ist.
Mit diesem Buch zeigt Cornelia Funke erneut wie viel Fantasie sie hat und wie magisch ihre Worte sein können. Die von ihr geschaffene Welt hinter den Spiegeln ähnelt zwar der unseren in erstaunlicher Weise, doch sind dort Märchenelemente verstreut und geradezu alltäglich. Trotz dieser Anleihen in der realen Welt und bei bekannten Märchen gelingt es Funke ihre ganz eigene Welt zu erschaffen mit lebhaften Charakteren. Von diesem zweiten Band der Serie habe ich jeden Satz genossen.
Wie die anderen Bücher von Cornelia Funke liest auch dieses Buch wieder Rainer Strecker und liefert dabei einen ausgezeichneten Job ab. Zwar lässt es sich nach mehreren Büchern nicht vermeiden, dass Strecker gelegentlich mal "Stimmen" aus anderen Bücher wieder verwendet, so hat meine Mutter zwischendrin bemerkt, dass einer der Goyles klingt wie der Natternkopf in der Tintenwelt, doch tut dies dem Buch keinen Abbruch und nimmt ihm auch nicht seine Individualität. Rainer Strecker gehört zweifellos zu den besten deutschen Hörbuchsprechern, die sich finden lassen.
Auf Cornelia Funkes Homepage wird auch schon ein dritter Teil der Serie angedeutet, auf den man nur gespannt sein kann. Der nächste Band wird dann wohl einen Einschlag von russischen Märchen haben.
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